Es ist wohl eine der größten Überraschungen auf dem Markt für Campingfahrzeuge: Die Kastenwagen feiern ein fulminantes Comeback. So galten sie früher als die günstigste Einstiegsvariante in die Welt der Wohnmobile, doch verdrängten die Teilintegrierten die Kastenwagen aufgrund ihres günstigen Preises und ihres besseren Raumgefühls.
Der Preis ist nicht mehr entscheidend
Der Preisunterschied zwischen Kastenwagen und Teilintegrierten ist nahezu nicht mehr vorhanden. Ein gut ausgestatteter Kastenwagen kostet ebenfalls schnell 60.000 Euro oder mehr und dies trotz deutlich geringerem Raumangebot. Die Breite von Spiegel zu Spiegel ist bei beiden Fahrzeugtypen zwar meist identisch, doch läuft der Kastenwagen nach oben hin konisch zu, dies engt den Kopfraum erheblich ein. Besonders wenn man bedenkt, dass auf Kopfhöhe die meisten Staufächer untergebracht sind, führt dies zu einer weiteren Einengung des Lebensraums.
Was lässt denn nun die Verkaufszahlen so durch die Decke gehen?
Kastenwagen verkaufen sich momentan wie warme Semmeln. Es gibt in der Tat gute Gründe, die für ihn sprechen. Da wäre zum einen das Gewicht. Dieses liegt fahrfertig bei ungefähr 2,8 bis 2,9 Tonnen. Dadurch kann man relativ einfach unter den 3,5 Tonnen bleiben und genießt mit dem Kastenwagen die Vorteile des PKWs.
Das Fahrverhalten ähnelt dem PKW ebenfalls in großem Maße und macht den Einstieg für Anfänger sehr einfach und komfortabel. Mit dem Kastenwagen kommt jeder sehr schnell zurecht. Mit seiner Länge von ungefähr sechs Metern ist er in der Innenstadt entspannt zu bewegen und man findet noch relativ einfach einen Parkplatz, für viele das K.-o.-Kriterium schlechthin.
Der Unfallschutz ist im Kastenwagen ebenfalls höher; es gibt eine Knautschzone und das Metall und seine gesamte Konstruktion schützen die Insassen erheblich besser. Für Familien mit kleinen Kindern ein nicht zu unterschätzendes Kaufargument.